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18.07.2024

Künstliche Intelligenz für smarte Content-Kreation

Die KI kann Kreative freischaufeln, damit sie sich auf innovative Tätigkeiten konzentrieren können. Welche Vorteile dieser „12. Mitarbeiter“ hat und wie man mit Shitstorms umgeht, erzählt Peter Zeilinger, Online-Community-Chef von krone.at.

Wie setzen Sie KI-Tools für die Content-Erstellung ein, und welche Vorteile bieten diese Technologien im Vergleich zu traditionellen Methoden?

Peter Zeilinger: Das ist eine sehr große Frage und nicht mit einem Satz zu beantworten. Natürlich kann man bei der KI-Content-Erstellung damit anfangen, ein Thema vorzugeben und die KI darum zu bitten, einen kurzen Text darüber zu schreiben. Aber bei uns geht das viel weiter. Angefangen bei der Ideenfindung, wo wir die KI nach Ideen fragen, bis hin zur passgenauen Beantwortung von Kundenanfragen. Die KI hilft uns auch, die Sprache und den Stil an die jeweilige Zielgruppe anzupassen. Beispielsweise verwenden unterschiedliche Altersgruppen unterschiedliche Sprache und Emojis. Die Generation Z interpretiert das Totenkopf-Emoji anders als ältere Generationen. Hier kann die KI helfen, diese Unterschiede zu entschlüsseln, sodass wir unsere Kunden optimal ansprechen können. Das spart Ressourcen und ermöglicht es uns, uns auf die Feinarbeiten zu konzentrieren.

Werden Redakteure in Zukunft wegfallen?

Das ist eine häufige Angst, aber mitnichten der Fall. In meinem Team nutzen wir seit über zehn Jahren künstliche Intelligenz, und diese Technologie hat unsere Mitarbeiter entlastet. Sie haben nun mehr Zeit für kreative Prozesse, strategische Überlegungen und innovative Konzepte. Die repetitive und reaktive Arbeit wird von der KI übernommen, was unseren Mitarbeitern mehr Freiraum gibt.

Wie hilft KI bei der Arbeit?

Ja, KI hilft absolut weiter, aber es ist genauso ein Handwerk wie jedes andere. Man muss wissen, wie man KI bedient und ethische Fragen berücksichtigen. Es braucht Fachleute, die KI bedienen können, sogenannte KI-Ingenieure, die den Mitarbeitern helfen, die richtigen Tools und Anwendungen zu finden. Es gibt eine riesige Bandbreite an KI-Tools, und nicht jedes ist für jeden Zweck geeignet. Man muss herausfinden, wo die KI wirklich unterstützen kann und wo die individuellen Bedürfnisse liegen.

Welche 3 Tipps haben Sie für Werbeagenturen zur Verwendung von KI?

Erstens Ziele setzen: Überlegen Sie sich genau, was Sie mit KI erreichen wollen und wo sie unterstützen kann. Tipp Nummer 2, experimentieren: Probieren Sie verschiedene Tools aus und erlauben Sie sich, Fehler zu machen. Aus Fehlern lernt man. Und schließlich Offenheit: Gehen Sie offen an das Thema heran und sehen Sie die Chancen, die KI bietet. Lassen Sie sich nicht von Ängsten leiten.

Bewegt man sich beim Verwenden von KI in einem Graubereich?

Ja, absolut. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, welche Tools man nutzt und wie diese Daten verarbeiten. Man sollte sicherstellen, dass keine persönlichen Daten ungeschützt eingegeben werden und dass die Verarbeitung der Daten sicher und ethisch korrekt erfolgt. Es gibt Tools, die eine eigene Learning Database erstellen, die nur firmenintern genutzt wird, und das sollte bei der Auswahl berücksichtigt werden.

Zum Thema Social Media: Welche Strategien kann man nutzen, um eine starke Online-Community aufzubauen?

Die Basis ist ein klares Ziel und das Commitment, eine Online-Community aufbauen zu wollen. Es müssen Ressourcen, insbesondere personelle Ressourcen, bereitgestellt werden. Man sollte sich trauen, Dinge auszuprobieren und auch Fehler zu machen. Analysen sind wichtig, aber man darf nicht so sehr in Details versinken, dass man die Offenheit für Neues verliert. Offenheit und Engagement sind entscheidend, um eine Community aufzubauen und weiterzuentwickeln.

Wie kann man die Reichweite in sozialen Medien steigern?

Es gibt kein Allheilmittel zur Steigerung der Reichweite. Man muss sich klare Ziele setzen und die Zielgruppe genau kennen. Einfach Werbung auf allen Kanälen zu schalten, ist ineffektiv und teuer. Stattdessen sollte man gezielt vorgehen, sich eine Strategie überlegen und die richtigen Kanäle wählen. Experimentierfreude und das richtige Team sind ebenfalls wichtig, um erfolgreich zu sein.

Wie sollten Unternehmen mit einem Shitstorm umgehen?

Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und das Problem genau zu analysieren, bevor man reagiert. Weder zu schnelles noch gar kein Reagieren sind gut. Kunden wollen ernst genommen werden und erwarten eine Lösung. Man sollte transparent und ehrlich kommunizieren und zeigen, dass man sich um die Anliegen der Kunden kümmert. In sozialen Medien kann man Probleme öffentlichkeitswirksam lösen und so sogar neuen, authentischen Content schaffen.

Autor

von Create Carinthia


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