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Tech-Giganten kämpfen um KI-Herrschaft
Die (schein)heile Welt von META und Co.
Denn die Mitarbeiter:innen in Dublin – bei META kommen sie aus mehr als 100 unterschiedlichen Nationen – müssen liefern. Zumeist sind es Key Accounter:innen, die abhängig vom Unternehmen zwischen jeweils 40 und 100 Kunden pro Quartal betreuen und dazu bringen sollten, Werbekampagnen zu launchen. Es gibt für Länder bzw. Regionen eigene Teams – bei Google werden beispielsweise Österreich und die Schweiz von einem jungen Team betreut. Ein bis drei Jahre bleiben die Jungakademiker:innen in ihrem Job, dann wechseln sie – entweder auf eine andere Position innerhalb des Unternehmens in Dublin oder in einem anderen Land. Viele nutzen diese spannende Erfahrung aber auch als Sprungbrett für einen neuen Karriereschritt in ihrer Heimat.
Irland auf Erfolgskurs
Aber warum ist Dublin der Hotspot der großen Silicon-Valley-Unternehmen? „Die Kombination großer internationaler Unternehmen mit kleinen Irischen Start-ups ist die Erfolgsformel dieser Region“, verrät Josef Treml, Leiter des AußenwirtschaftsCenter in Dublin. Natürlich hilft auch die Sprache. Und der im Europavergleich niedrige Körperschaftssteuersatz von nur 12,5 Prozent. Denn die Summen, die Irland hier einnimmt sind gigantisch: Die zehn größten Unternehmen - dazu gehören neben den von den Kärntner Kreativen besuchten Unternehmen unter anderem auch Apple, Pfizer and Intel - zahlten im Jahr 2020 unglaubliche 51 Prozent aller Unternehmenssteuern im Land. Aktuell ist Irland wirtschaftlich auf einem Erfolgstrip. Sollten die Großkonzerne allerdings ins Schleudern geraten, würde das Irland hart treffen. Dieses Szenario erwartet Treml nicht.
Josef Treml im Interview
Leere Büros und Jobabbau
Allerdings stecken die großen digitalen Globalplayer aktuell in der Krise. Vor einem Monat mussten 500 der rund 10.000 META-Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen. Dementsprechend verhalten war die Stimmung bei jenen, die den Teilnehmenden der Studienreise die gerade am Nachmittag kaum belegten Zentralen zeigten. Hier lässt aber auch Homeoffice – teilweise können die Mitarbeiter sogar bis zu sechs Monate im Ausland verweilen – grüßen. Ein nicht so drastisches, aber doch ähnliches Bild zeigte sich bei LinkedIn. Auch hier gab es einen Dämpfer, zog doch Pinterest beim Vertrauensindex am langjährigen Primus vorbei. Die Social-Media-Konkurrenz und die Künstliche Intelligenz setzen dem Höhenflug der Platzhirsche einen zwischenzeitlichen Stopp. Marc Zuckerberg und Co. suchen derzeit nach Antworten.
Wenn die KI zum Copiloten wird
Google hat schon eine Lösung parat und sagt Chat GPT mit der Eigenentwicklung BARD den Kampf an. Allerdings ist dieses KI-Tool in Europa noch nicht parat. Und: Microsoft setzt den nächsten Schritt, um der Konkurrenz zu enteilen. Mit dem neuen Produkt MS Copilot wird die Künstliche Intelligenz bei den bestehenden Microsoft-Produkten einziehen und sie miteinander vernetzen. Das kann Agenturen beispielsweise bei der Nachbearbeitung eines Ideenmeetings ganz viel Zeit sparen: Die Besprechung wird mit der Sprachaufzeichnung von OneNote aufgenommen. Mit einem einfachen Befehl an den Copiloten wird dann automatisch ein Protokoll als Word-Datei für den internen Gebrauch erstellt und parallel dazu eine PowerPoint-Präsentation für den Kundentermin gestaltet. Den kreativen Input müssen freilich die Werber:innen liefern.
Kreativ war nach den Unternehmensbesuchen auch das Abendprogramm und Sightseeing der Studienreise-Teilnehmenden. Aber das ist eine andere Geschichte und wurde ganz ohne Mithilfe von Google BARD und Microsoft Copilot genossen.